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Liebe LuL,

heute mal wieder nach Paris, dieses Mal in die Vergangenheit.

heute ein Rezept, wie man jedes System zu Tode managen kann.

heute noch mal ein Blick in die USA, ein Blick auf eine brutale Manipulation.

heute nehme ich euch mal wieder mit ins Mittelalter.

heute erzähle ich euch, wie ich fast mal ein Buch geschrieben hätte.

heute gehen wir mal in die Zeit zurück, als ich mich aufmachte, Mechanikerin zu werden.

passend zum Wetter gehen wir heute mal ins Mittelalter.

ich bin immer auf der Jagd nach hochwertiger Kosmetik für überschaubares Geld.

Resteecke:

Sätze, die ich mochte:

Aus den Zeiten, als ich abends beim Kochen noch Gute Zeiten, schlechte Zeiten geschaut habe, stammt folgender Satz: Marc wird ausrasten, wenn ich ihm das verschweige.

Aus Kanada stammt die Werbung einer Großfleischerei: Meat to please you.

Vielleicht wird es noch eine eigene Abteilung geben für schlampig gesprochene Beiträge. In einer Windelwerbung war lange als Einleitung zu hören: Ich als Kinderkrakenschwester.. Ich habe natürlich nichts gegen Kinderkraken, Gott behüte, ich wusste nur nicht, dass es einen Ausbildungsberuf für sie gibt.

Fast gegen den Baum gefahren bin ich, als jemand im Radio mal sagte, Kolumbien habe ja auch sehr unter dem Börgerkrieg gelitten.Mein Gehirn produzierte augenblicklich Bilder von Guerillakriegern und John Rambos, die aggressivst mit Cheeseburgern um sich warfen. So etwas darf man mit mir nicht machen.

Neulich habe ich aus Frankreich eine Definition des homo festivus mitgebracht, die mir sehr gefallen hat. Vor vielen Jahren habe ich einen anderen homo bei Milan Kundera kennen gelernt: l'homme kitsch, den Kitschmenschen. Kitsch ist im französischen ein Lehnwort aus dem Deutschen. Interessant, gell? Es gibt Sätze, die höre oder lese ich ein Mal und kann sie dann auswendig. Dieser gehört dazu. Es ist die Definition des Kitschmenschen aus L'Art du Roman:

Der Kitschmensch betrachtet sich in dem verschönernden Spiegel der Lüge und erkennt sich darin mit gerührter Befriedigung wieder.

L'homme kitsch se regarde dans le miroir embellisant du mensonge et s'y reconnaît avec une satisfaction emue.

Im Rheinland sieht das so aus: Er steht morgens vor dem Spiegel und sagt: Mann, bin ich geil.

Und der letzte Krümel in der komischen Sammlung von heute ist auch ein Satz, den ich sofort auswendig konnte:

Leblose Dinge, habt ihr doch eine Seele, die sich an unsere Seele haftet und sie zur Liebe zwingt?

Choses inanimées, avez vous donc une âme qui s'accroche à notre âme et la force d'aimer?

So, und zu guter Letzt noch eine miniminikleine Geschichte über eine liebe Kollegin von mir.

Ab jetzt in unregelmäßigen Abständen neu: Die Geschichten in der französischen Übersetzung. Für jeden Fremdsprachler ist die Übersetzung in die Fremdsprache eine Todsünde. Ich begehe sie für Cécile, Florence und Katerina. Und zur Übung. Und weil Sündigen Spaß macht: La dame du lavomatic  , A moi.

Ich möchte auf diesem Blog Geschichten erzählen. Sie sind alle im Laufe der letzten Jahrzehnte passiert und haben mir gezeigt, dass der Alltag ebenso amüsant wie abenteuerlich ist. Manchmal ist er auch vollkommen absurd und ich stehe mit offenem Mund herum bei einem Prozess, den alle anderen völlig normal zu finden scheinen..

Manchmal sehen wir die Dinge, wie sie sind und fragen uns: WARUM? Manchmal sehen wir sie so, wie sie sein könnten und fragen uns: WARUM NICHT?

(Aus: Il y a von Gaetan Roussel für Mädchen und hier für Jungs. Und umgekehrt.)

Hildegard Wichmann

Hildegard Wichmann

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Bonn