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Wie MSNBC und Ari Melber mit Lügen mein Vertrauen verloren haben - How MSNBC and Ari Melber lost my trust by lying

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Photo by Martin Sanchez / Unsplash

Eine Entschuldigung an die belgische Grenze an Tom, dass es wieder um die USA geht. Es wird nach dem 20. Januar 2021 sicher besser.

Seit Monaten schaue ich jetzt auf das amerikanische Fernsehen wie das Kaninchen auf die Schlange. In den Deutschland muss man bei den Öffentlich-Rechtlichen genau hinhören, wenn man Parteinahme erkennen will. Die amerikanischen Sender machen es uns, weil privat, nicht schwer. CNN, MSNBC und andere sind auf der Seite der Demokraten, Fox News auf der Seite der Republikaner.

Im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen hatten viele Moderatoren nonverbale Mittel am Start, ihre Empörung über Donald Trumps Verhalten zu unterstreichen:

Joe Scarborough und Chris Cuomo wurden laut. Mika Brzezinski stöhnte und klang mehr nach Schlafzimmer. Die Leiseren sahen dem Zuschauer eindringlich in die Augen wie Andersen Cooper oder legten ihre Stirn in von Bedenken geschwollene Falten wie Jake Tapper. Der Preis für das betroffene und gequälte Gesicht geht an Rachel Maddow, deren Sendungen ich trotzdem mag. Eine angenehme Ausnahme war, bis vergangene Woche, Ari Melber. Er war sprachlich nicht drübba und die Sendungen waren interessant.

Letzte Woche begannen die Analysen, wer wohl wen gewählt habe. Die Erkenntnis, dass die Umfragen nicht hilfreich gewesen seien, wurde formuliert. Das hätte man aber schon wissen können, seit vor vier Jahren die Welt eines Morgens ihre Kaffeetasse fallen ließ, als sie feststellte, dass die USA dem amerikanischen Traum einen amerikanischen Albtraum hinzugefügt hatten.

Ich sah beim Bügeln eine solche Analysesendung und MSNBC präsentierte folgendes Bild:

Man vergleiche bitte die Zahlen und die Proportionen. Erst habe ich gelacht und mir gedacht, dass man den Praktikanten, der den Keks gemacht hat, wohl feuern müsse, weil das rote in dem Kreis eben niemals 57% sind. Und dann ist mir die ungeheure manipulative Macht dieses Bildes aufgegangen. Die Zahl ist weiß, also zurückgenommen. Sie wird sofort vergessen. Der Keil ist rot also dominant. Er ist es, der hängen bleiben wird. Er wird sich ins Unterbewusstsein fressen, dorthin, wo Manipulation stattfindet. Der Kontext, den Ari Melber verbal anbietet, ist: Du betrittst einen Raum mit weißen Menschen und..., und ab jetzt denkst du, dass ca. 70% von ihnen Trump gewählt haben.

Das ist nicht sehr hilfreich. Joe Biden hat sein Messias-Tai-Chi schon begonnen, mit ähnlich manipulativen, hoffentlich anständigen Absichten.

Der Blick über den Horizont in die strahlende Zukunft (Gruß an Heidrun, die in solchen Fällen sagt: Der hat Geld für Zähne):

Die klassische Ich-segne-euch-Gebärde:

Die gibt es auch auf Hüfthöhe, dann heißt sie Kommet alle zu mir. Dafür habe ich so schnell kein Bespielfoto gefunden. Aber immer schön die Handflächen nach außen. Und noch eine letzte:

Der Prophet ist unter euch:

Er spricht ununterbrochen vom Heilen und Zusammenführen der Nation. Das gelingt nicht besser, wenn im Unterbewusstsein der Menschen rote Keile Aggressionen gegen die anderen 70% im Raum auslösen.

Bei einem der folgenden Bilder konnte ich schon wieder lachen. Man kann keinem Computer eine solche Proportion wie oben abgebildet abringen, also muss man sie selbst basteln. Auch das folgende Bild ist selbstgestrickt:

Hier stimmen die Proportionen halbwegs. Aber der Mittelpunkt ist nach links verrutscht. Das wäre meinen Fahrradmonteuren nie passiert, denn sonst:

Mein Bruder und ich sind uns einig, dass gegen manipulative Techniken am besten Bildung und Bewusstsein helfen. Also habe ich die Bilder mit in den Unterricht genommen. Als nationaler Nachrichtensender darf man so etwas nämlich nicht. Und wenn ihr schon mit Bildern lügt, dann macht es wenigstens ordentlich.

Mit Tom bin ich mir einig, dass die USA dem Rest der Welt erheblich auf die Nerven gehen und damit jetzt wieder aufhören dürfen. Ich habe festgestellt, dass viele US-Amerikaner I think und I feel fast synonym benutzen. Bitte ab jetzt abgrenzen und in der Politik mehr thinken als feelen.

Zum Abschluss noch ein Video, das auch mit seiner Bildersprache glänzt, dieses Mal ist sie gelungen:

Autor ist das sogenannte Lincoln-Project, in dem Republikaner mit sehr gut gemachten Videos gegen Trump gearbeitet haben.

Hildegard Wichmann

Hildegard Wichmann

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Bonn