Ich hatte schöne Ferien in Mon Village. Zum ersten Mal habe ich mich mit der Kastanie als Nahrungsmittel auseinandergesetzt. So richtig. Martina hat mir im Sommer ein Kochbuch geschenkt.
Wo man sie findet, hatte ich letztes Jahr schon mit meinem Bruder herausgefunden. Mit dem Sammeln fängt ja alles an. Ein paar Kilo habe ich dann noch geschenkt bekommen.
Aber dann: Wie kriegt man die Schale am besten ab, wie kann man sie essen, kochen, würzen, haltbar machen… Nebenbei das ganze Gequatsche und Aperitivgetrinke mit den Nachbarn, obendrein noch Unmengen von Steinpilzen, die sie mir über den Zaun geschmissen haben, drei Hörbücher, viele Rezepte.
Das alles so lange und so oft, dass ich jetzt selbst als mit Maronen, Pilzen und Nüssen gefüllte Weihnachtsgans durchgehen würde.
Gestern habe ich zufrieden und nach Holzfeuer riechend den Heimweg angetreten.
An der Gare du Nord mampfe ich einen Burger bei Five Guys, eine unbedingte Empfehlung meiner Schüler und Schülerinnen. Ich finde ihn überteuert und mittelmäßig. Danach mache ich etwas, das zu meinen Kernkompetenzen zählt: Dumm rumstehen und Leute glotzen. Und mein Blick fällt auf folgendes Gerät:
Hä?
Ich gehe mal näher ran und dann verstehe ich…
Es ist ein Kurzgeschichten-Verschenkomat, mit dem die SNCF uns die Wartezeit versüßt. Ich bin berührt von so viel Poesie im Alltag. Genauso gerne, wie ich in meiner Küche herummatsche, drücke ich Knöpfchen. Heraus kommt folgendes:
Allerdings habe ich die Ein-Minuten-Geschichte verloren und mir noch eine zweite für drei Minuten gegönnt.
In der Mechanik (Gruß an Norbert) fragen uns die Schüler und Schülerinnen oft absurdes Zeug. Wie viele Newtonmeter ein Ampere hat, oder so. Verzweifelt versuchen wir ihnen beizubringen, was die Einheiten bedeuten und dass man sie nicht einfach so durcheinanderschmeißen kann.
Aber heute kann ich endlich eine dieser Fragen beantworten: Wie viele Zentimeter hat eine Minute? Ich habe gemessen und gerechnet und das Ergebnis lautet: Eine Minute ist 13,9 Zentimeter lang. Schön, dass das jetzt geklärt ist.
Hier noch ein Nachtrag für die, die Sound of Silence gelesen haben (Die, die es nicht gelesen haben, holen das jetzt mal flott nach):
Auf der Ile d’Oléron hat Maurice der Hahn gewonnen. Er darf weiterkrähen. Offen ist noch das Schicksal eines Arbeitspferdes namens Sésame. Es riecht nach Pferd und nicht nach Deo. Ihr Fall kommt im November vor Gericht. Wir bleiben dran.