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Zu Gast bei Claude Monet. Wilhelm Heyne-Verlag München 1989 Rezension

Viele von euch wissen, dass ich ebenso gerne koche wie esse. Viele von euch wissen auch, dass ich beim Wäsche machen, handwerkern und Staub wischen Youtoube-Videos in Endlosschleife höre, weil ich mir einbilde, damit könnte ich mein Englisch verbessern. Manchmal dringe ich dabei in Galaxien vor, die ich nie zuvor gesehen habe. (Hier bitte den Raumschiff Enterprise-Unterton einblenden.)

So geschah es auch in der ungewollten Corona-Isolation. Ich landete auf einem Kanal, der sich mit ART-Cooking beschäftigt, also mit der Frage, was und wie berühmte Künstler gegessen haben. Und ich lande als allererstes bei Monet:

Mein Gott, was hat mir dieses Video gefallen. Ich neige dann zu Bulimie wie bei Büchern und Filmen, die ich mag. Acht Mal ist keine Seltenheit.

Weil es zu dem Zeitpunkt nicht anders ging, habe ich mir das entsprechende Kochbuch bei Amazon bestellt und auch dieses verschlungen.

Ich hatte Glück und habe ein ausgezeichnet erhaltenes Exemplar mit Porto für unter 10€ bekommen. Die Bilder sind zauberhaft, die Aufmachung ist sehr hochwertig und die Übersetzung ist eine Katastrophe.

Die Rezepte sind von Joël Robuchon ins 20. Jahrhundert übersetzt worden.

Der französische, leider mittlerweile verstorbene, Spitzenkoch ist unter anderem für sein Kartoffelpüree bekannt. Pro Kilo Kartoffeln nimmt er 250g Butter. Es sei das beste der Welt, sagt man. Mein Lieblingsrezept von ihm ist ein Wachtelrezept. Noch ein bisschen Klugscheißerei: Die französische Flagge darf nur am Kragen tragen, wer meilleur ouvrier de France, bester Handwerker Frankreichs in seinem Gebiet geworden ist. Der Coucours wird alle vier bis fünf Jahre ausgeschrieben und hätte dieses Jahr stattfinden sollen.

Heute habe ich für euch zwei Eierrezepte. Ich habe noch mehr nachgekocht, aber ich wollte sie immer fotografieren, als ich sie schon aufgegessen hatte und das hat dann aus naheliegenden Gründen nicht geklappt. Der zweite Grund für die Eierrezepte ist, dass meine Kollegin Anja mit gesagt hat, dass ihr Sohn gerne Eier isst. Ich finde ja Jungs, die kochen können, besonders toll.

Das erste Rezept ist das aus dem Video:

Meine Variante ist ohne Käse, da ich Laktose nicht essen kann, ohne dafür zu bezahlen, aber sie schmecken auch so super. Das zweite Rezept ist auch nicht schwieriger und schmeckt mir noch besser.

Die habe ich seither oft gegessen. Die Rezepte vertreten alles, was ich an der französischen Küche mag: Nimm gutes Zeug, mach kein Gehampel und versau es nicht. Lass dir Zeit, kochen macht man mit Liebe.

Ich wollte das Buch bei Amazon bewerten, das darf man aber nur, wenn man bei dem Laden einen bestimmten Umsatz macht. Damit habe ich noch einen Grund, Amazon nicht zu mögen und so gut es geht zu boykottieren. Ich kaufe mir als nächstes die französische Variante IM BUCHHANDEL. Eine englische gibt es auch. Die deutschte ist bei Heyne erschienen. Sollte der Verlag mal an einer anständigen Übersetzung interessiert sein, stehe ich zur Verfügung. Ich empfehle das Buch ausdrücklich als Geschenk, es macht einen Höllenspaß

Und jetzt gibt es noch einen kleinen Extragruß an meine FuF (Fahrradmonteure und..) Wir haben Ostern 2019 in MonVillage gefeiert. Am Samstag des Wochenendes hat Tom mich um 16h gefragt, was wir eigentlich den ganzen Tag gemacht haben. Na ja, wir waren von 10 bis 12h auf dem Markt und haben eingekauft. Wir haben das Essen zubereitet und gegessen. 12.30h bis 14.30. Und jetzt sitzen wir in der Sonne und verdauen es.

Zu dem Zeitpunkt kannte ich das Kochbuch noch nicht. Aber wir waren optisch und geschmacklich schon sehr nah dran...

See you next year...

So und für alle, die Monet nicht mögen und/oder noch mehr Kunst und Kochen verbinden wollen:

Wer bei YouTube art cooking eingibt, findet das hier:

Bon appétit.

Hildegard Wichmann

Hildegard Wichmann

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